Mittwoch, 20. November 2024

Ushuaia - Seetag.

 

Die Stadt am Ende der Welt - Ushuaia - haben wir heute in der Frühe um 2 Uhr verlassen, und uns auf den 309 Seemeilen (572 km) langen Weg nach Punta Arenas in Chile gemacht. 

Wir schipperten in der Nacht den Beaglekanal - an dem Ushuaia liegt - entlang, um am Morgen in die Allee der Gletscher einzubiegen. Die Abfahrt in Ushuaia war so gewählt, dass wir am Morgen die ersten Gletscher beobachten konnten. 

In der Allee der Gletscher liegen 5 Gletscher relativ nah beieinander, alle fünf nach europäischen Ländern benannt, der vorletzte sollte der Deutsche sein.  

Den ganzen Tag lagen die Beeindruckenden Fjorde Chiles - von denen ich bisher noch nicht mal etwas wusste - vor unserem Balkon. Selbst vom Bett aus konnte man die vorbeiziehende Landschaft einfach nur genießen.

Am Abend - gegen 19 Uhr - Erreichten wir den Agostini-Gletscher, den wir vom Pooldeck betrachteten.

Das AIDA Team hat uns heute auf dem Pooldeck mal wieder verwöhnt,

am Morgen gab es für die „Gletscherbeobachter“ Zimtschnecken und heiße Schokolade, am Abend Glüh-Gin und heiße Kartoffelsuppe.

Aber stilvoll beendet hat diesen Tag Armin Fischer mit seinem zweiten Auftritt im Theatrium. Pointen und Piano, ein Künstler am Klavier, und ein hervorragender Komiker!


Donnerstag, 21. November 2024

Punta Arenas - Chile

 

Heute Morgen um 8 Uhr machten wir in Punta Arenas, Chile unsere Leinen fest, wieder an einem längeren Steg, der weit hinaus führt.

Mit 120.000 Einwohnern, ist Punta Arenas die südlichste Großstadt der Welt, sie liegt im südlichen Patagonien. Hier gibt es immer Wind und Regen und die Durchschnittstemperatur liegt bei 6 Grad. 

Die Stadt liegt an der bekannten Magellanstraße, die vor dem Bau des Panama Kanal die wichtigste Handesstraße der Welt gewesen ist.

Punta Arenas ist eine Hafenstadt, und das Zentrum des Wollhandels.

Wir wandeln hier auf den Spuren des Abenteurers Charles Darwin.

 

Für hier hatten wir uns einfach mal nichts vorgenommen, außer von Bord zu gehen und durch die Stadt zu schlendern.

Schon im Hafengebäude erwartete uns eine Besonderheit, hier gab es keine kommerziellen Souvenierläden, hier saßen Hausfrauen an Ihren Tischchen, häckelten oder strickten, oder bastelten und boten ihre selbst hergestellten Handarbeiten feil.

Aus in der Markthalle außerhalb, gab es überwiegende nur Handarbeiten zu kaufen.

Schon ziemlich bald, gelangten wir an den Plaza de Armas, eine angenehme kleine, grüne Oase in mitten der Stadt.

Im Park findet man auch kleine Stände - alle gleich gehalten, im Stil eines alten Kutschwagens, mit Andenken und Handarbeiten.

Rund um den Platz findet man Kirchen, historische Gebäude und den Palast Braun-Menendez. Der ehemalige Wohnsitzt der Gönner in der Stadt. Sie hat viel getan für die Stadt, aber auch mit aller Härte ihre Untertanen regiert.

Wir schlendern die Hauptstraße mit vielen Geschäften entlang, bis wir auf ein kleines Café treffen, so gemütlich, dass wir entscheiden hier eine Pause einzulegen. Im inneren, eng aber sehr heimelig und über und über mit viel Liebe weihnachtlich dekoriert. Wir schaffen es mit unserm englisch uns heiße Schokolade und Curros zu bestellen - nicht einfach, da hier überwiegend nur spanisch gesprochen wird - und genießen diesen „Schokoschock“ in vollen Zügen. Hier hätte ich noch stundenlang sitzen können. 

Dann geht es weiter, an der Kathedrale vorbei zum Friedhof, welcher - nach Buenos Aires - der zweit schönste in hier sein soll.

Ich kann dem nur zustimmen, so einen Friedhof habe ich noch nie gesehen.

Die Zypressen, die die Wege säumten ca. 6 Meter hoch und akkurat zum stumpfen Kegel geschoren. Und es gibt hier hunderte daheim. Der Friedhof selbst so groß, das man den Wegen Namen gab und Straßenschilder aufgestellt hat. Die einzelnen Gruften, eine größer und schöner wie die Andere, sehr gepflegt und sauber. Der Friedhof ist ein Besuchermagnet, für den sogar - haben wir es später erfahren - auch Eintritt verlangt wird. Als wir durch die Türe huschten, hatte der Kassierer scheinbar gerade eine Toilettenpause. 

Wir konnten es allerdings nicht mehr wirklich in Ruhe genießen, wir hatten uns schon eine ganze Strecke vom Schiff entfernt, und heut wollten wir schon um 16 Uhr wieder auslaufen, also machen wir uns auf den Rückweg, nicht, dass unser schwimmendes Zuhause alleine weiterfahren müsste … 

Von Punta Arenas war ich sehr positiv überrascht, eine wirklich schöne kleine, und sehr saubere Stadt, hier im unteren Teil von Chile.


Donnerstag, 22. November 2024

Seetag

Jedes Abenteuer ist nur eine Entscheidung von dir entfernt!

(List Hirn, Österreichische Philosophin und Autorin)

 

Wir haben von Punta Arenas bis Puerto Montt 3 Seetage vor uns und 1042 Seemeilen (1903 km)

Diese Seetage werden wir überwiegend in den Fjorden von Chile - eine ganz einmalige Landschaft, wild, unberührt und auch unbewohnt - verbringen. Eine faszinierende, außergewöhnliche natürliche Berglandschaft. So etwas hätte ich nie mir Chile in Verbindung gebracht, und bin erst durch die Vorbereitungen für diese Reise darauf gestoßen.

Das Wetter hat sich leider sehr verschlechtert, aber trotzdem genießen wir die vorbei ziehenden Berge, Wasserfälle und auch Gletscher in vollen Zügen. Es ist so herrlich sich das anzusehen. 

Gegen 13 Uhr fahren wir am Amalia Gletscher 1 vorbei, der Poolbrunch und auch der Wintermarkt, wurden aufgrund des schlechten Wetters abgesagt, was aber das war nicht schlimm ist, wir saugen die Ruhe einfach mal in uns auf, und genießen das Spektakel von unserem Balkon aus.

Der Regen sieht jetzt nach Schneeregen aus, und im Wasser treiben kleine Einstücke. Diese Eisstücke, wenn sie nicht größer wie 5 Meter sind, nennt man die Hexer. Unsere dürften sich so in der Größe bewegt haben. 

Um 16 Uhr passieren wir dann den Gletscher Amaliea 2, und das Wetter hat sich etwas gebessert.

Alles in Allem ein super entspannter Tag für uns.


Freitag, 23. November 2024

Seetag

 

Die besten Entdeckungsreisen macht man, indem man die Welt mit anderen Augen betrachtet.

(Marcel Proust, Französicher Schriftsteller)

 

Zum Abschluß der Gletscherfahrt, stehen wir heute gegen Abend vor dem letzten Gletscher Pius 1, und wir so oft im Leben kommt das Beste zum Schluß.

Am Morgen beim Frühstück meldet sich unser Kapitän über Lautsprecher um uns darauf aufmerksam zu machen, dass wir gerade einen „ruhenden Wal“ an der Steuerbord Seite überholen. Da dieser Wal - er atmete - scheinbar die Ruhe weg hatte, musste das Schiff einen kleinen Schlenker fahren, um den Wal nicht aufzuwecken. Es hing natürlich jeder von uns an der Scheibe um sich das Spektakel anzuschauen.

Dann ging es weiter zum Gletscher, schon auf dem Weg dort hin, mehren sich die Eisbrocken die im Wasser treiben.

Diese Bruchstücke, die vom Gletscher stammten hatten allerdings schon eine ganz andere Größe, wie die, die wir gestern gesehen haben, und bei denen unser Kapitän meinte, die können uns nicht gefährlich werden.

Bei Eisbrocken oder kleinen Eisbergen muss man immer bedenken, dass sich der Hauptteil unter der Wasseroberfläche befindet, Ca. 80 - 90% kann man nicht sehen.

Rechts und links lief das Wasser von den Bergen in kleineren und auch größeren Wasserfällen in den Fjord.

An einer Stelle rechts von uns, konnten wir beobachten, dass das Wasser unter den Wasserfällen eisfrei war, an dieser Stelle tummelten sich - zu unserer Freude - drei Delfine im Wasser. 

Dann standen wir vor ihm - Pius der Erste - ein gigantischer Gletscher der ins Meer mündete - sein blau einfach gigantisch.

Unser Schiff drehte eine Pirouette, ganz nah vor dieser überwältigenden Naturkulisse, so dass jeder eine gute Sicht hatte und den ungewöhnlichen Moment genießen konnte. 

Teilweise war die Eismasse von einem strahlenden und ganz klaren türkis durchzogen. An diesen Stellen hat das Gewicht des Eises auch die letzten Luftbläschen aus dem Eis gedrückt. Man schätzt diese Stellen auf ein Alter von ca. 1000 Jahren.

Und jetzt - ganz vorne an der Abbruchkante - ist das Ende besiegelt, wenn der Gletscher kalbt, ein Stück abbricht und in der Wasser des Fjordes stürzt.

Es war still und so konnte man das ewige Eis ächzen hören, und das dunkle Grollen wenn ein Stück abbrach und mit Getose im Wasser versank. Auch hier wünscht man sich mehr Zeit um es zu genießen, mit dem Fernglas konnte man jeden Riss und jede Falte erkennen.

Wieder ging ein Tag unserer Reise zu Ende, und wieder haben wir so viele verschiedene Eindrücke für uns speichern dürfen.

Unsere nächsten Ziele - z.B. Neuseeland auf das ich mich am meisten freute - sind noch ein gutes Stück entfernt, aber jetzt schon ist mein „Erinnerungsspeicher“ im Kopf und auf der Festplatte sehr gut gefüllt.


Samstag, der 24. November 2024

Seetag

 

Einen weiteren Tag dürfen wir - rechts und links des Schiffes - die Landschaften betrachten, einen weiteren Tag in den beeindruckenden Fjorden von Chile unterwegs sein.

So gegen 16 Uhr verlassen wir die ruhigen Gewässer und biegen für die nächsten 4 Stunden auf den Pazifik ein. Unser Kapitänn hatte uns vorgewarnt, und die heftigeren Schiffsbewegungen machten uns beim Linedance ganz schön zu schaffen. Die meisten unserer Bekannten - wie auch wir - machten sich daher auf den Weg zu ihrer Kabine um die nächsten Stunden gemütlich in der Horizontalen zu verbringen.

Bis zum Abendessen sind wir allerdings wieder in einen Fjord „eingebogen“, das Schiff wurde ruhiger und wir konnten den Abend noch gut genießen.  

Für heute hatte man sich zur Unterhaltung etwas Neues ausgedacht. The Voice of the Ozean, angelehnt an das Format von The Voice of Germany und mit einer sehr ansprechenden Kulisse. 

Hierzu wurden einige Reisende vorher an einem Karaoke Abend auf ihre „Gesangsfähigkeit“ getestet. Sieben Teilnehmer hat man dort - ihr Einverständnis für die große Bühne voraus gesetzt -  im Anschluß für die Show auserwählt.

Als Coach und Musikspezialisten hatten wir eine Sängerin, die Staffkapitänin Kristina und das Klaviertalent unseren Armin Fischer ,welcher uns mit seinem Talent zu Komik uns bestens unterhalten hat.

Auch wenn ich am Anfang von der Idee nicht begeistert war, wir hatten einen super tollen unterhaltsamen Abend, und auch unter den Passagieren gibt es echte Gesangstalente! zwei Rockröhren vielen uns besonders auf, geniale Stimmen, der Applaus wollte überhaupt nicht verstummen. Gewonnen hat am Ende Elisabeth aus Schweden, ich glaube sie ist nicht böse, wenn ich ihr Alter an die. Achtzig schätze. Ein grandioser Auftritt.

 

Das Meer ist keine Landschaft, es ist das Erlebnis der Ewigkeit.

(Thomas Mann, Deutscher Schriftsteller und Erzähler)