Dienstag, 3. Dezember 2024

Osterinseln

 

Eine lange Reise hört nicht am Ziel auf, ein Stück von uns wird immer weiter reisen.

(Andreas Bechstein)

 

Eine lange Reise … im wahrsten Sinne des Wortes. Um die Osterinseln mit ihren ca. 7700 Einwohnern zu erreichen, hat man eine lange Anreise, egal ob mit dem Schiff oder mit dem Flugzeug.

Die Osterinsel ist eine isoliert gelegene Insel im Südostpazifik, die geographisch zu Polynesien, jedoch politisch zu Chile gehört. 

Der Hauptort Hanga Roa, in dem die meisten der Einwohner leben - gerade mal so groß wie Amorbach - ist ca. 3500 km von Chile und ca. 4200km von Tahiti entfernt. Und somit DER Ort auf der Welt, der am weitesten von allen anderen Orten entfernt ist.

Rapa Nui - wie es in der Sprache der Einheimischen genannt wird - ist Teil des UNESCO-Welterbes und bekannt für seine Steinskulpturen, der Moai, von denen es auf der Insel ca. 800 gibt.

Die Insel selbst hat eine Größe von 24 km auf 13 km und ist aus drei Vulkanen entstanden, ihre Kanten fallen steil bis zu 3000 m in den Ozean ab. 

Da Rapa Nui keinen Hafen hat, hieß es für uns heute wieder Tendern in unseren Rettungsbooten, und genau jenes macht es so schwierig hier überhaupt anzulanden. Wir hatten wahnsinns Glück mit dem Wetter, die See ist eigentlich ganz ruhig, aber selbst heute hat das Tenderboot zeitweise einen Hub von über einem Meter von Boot zum Schiff, und da muss man unfallfrei rüber. Die Helfer beim Einsteigen müssen daher auch angeleint sein.

Auf Grund der Tatsache, bei welcher immer nur ein Boot in den kleinen Hafen einfahren konnte, haben sich vor den Tenderbooten immer lange Schlangen gebildet, so sind auch wir schon zwei Stunden vor Beginn unseres Ausfluges auf die Insel gefahren, und haben uns die Uferstraße ein bisschen angeschaut. Für die, die heute nur spazieren gingen, hielt diese Straße so viele schöne Stellen parat. Die Wellen die sich an den vielen Steinen vor dem Ufer brachen, hatten eine unglaublich schöne Farbe, und ich hätte hier stundenlang auf das Meer schauen können.

Für unseren Ausflug - über AIDA - , der direkt im kleinen Hafen begann, standen uns zwei Busse mit je 16 Sitzplätzen zur Verfügung, eine Reiseleiterin, und eine Übersetzerin. Leider bekamen wir nicht den sehr originell aussehenden, deutschsprachigen Reiseleiter mit dem Blumenkranz, der im übrigen einer von nur drei deutschsprachigen Einwohnern der Insel ist, und zudem auch lustig und nett. Nein wir bekamen Franziska, super kompetente und nette Reiseleiterin, und Tatjana zum dolmetschen, unsere Gastkünstlerin, Sängerin an Bord.

Unser erster Stopp ist Ahu a Kivi gewesen, die einzige Stelle, an der die Moai nicht in das Landesinnere schauen, sondern auf das offene Meer. Sie stellen 7 Missionare und oder Entdecker da, die kamen um das Land zu erforschen und zu bekehren, und die Insel aber auch lebend wieder verließen, daher schauen sie nach außen.

Sie sind auch die einzigen Moai, die vollständig restauriert wurden. Die Terrasse auf der sie stehen ist eine Art Begräbnissplatte - gelegt aus rund geschliffenen Steinen aus dem Meer - allerdings sind hier keine Personen beerdigt.

Anschließend fuhren wir über die Insel nach „Hana Te e Vai Hu“.

Hier haben wir so zu sagen ein Freilichtmuseum, eine nachgestellte Siedlung, mit Hühnerhaus (durch das kleine Loch unten konnten die Hühner am Tag raus und für die Nacht rein, wurde dann mit einem Stein verschlossen) und mit einem Nachtlager, sowie angelegten geschützten Gärten.

Weiter Richtung Meer fanden wir eine originale Zeremoniestätte vor - Anfassen und Zäune übersteigen steht unter Strafe! - mit einem großen Trauerkreis und einer Reihe Moai, die - evt. von einem Tsunami - in das Landesinnere gekippt wurden, und jetzt auf dem Gesicht liegen. Die roten Steine auf den Köpfen der Moai stellen im übrigen keine Hüte, sondern die aufwendigen Frisuren der Figuren da.

Alle diese Figuren - es gibt fast 800 auf der Insel - sind aus Lavagestein und kamen aus ein und dem selben Steinbruch im Landesinneren. Man weiß allerdings bis heute nicht wirklich, wie die Ureinwohner diese Kolosse an ihre heutigen Standorte transportiert hatten.

Im Ort Hanga Roa besuchten wir noch die einzige Kirche, hier findet man in den heiligen Figuren auch die alten Zeichen der Ureinwohner, hier vereinen sich verschiedene Religionen unter einem Dach.

Es gab eine Zeit - Krieg unter den Stämmen oder eine andere Katastrophe - in der sich die Einwohnerzahl von ca. 10.000 auf nur noch 200 Personen minimierte. Von diesen 200 Ureinwohnern ging etwa die Hälfte mit den Missionaren in ferne Länder, die andere Hälfte blieb auf der Insel - die Vorfahren der heutigen Einheimischen.

Im direkt anschließenden Handwerkermarkt konnte man bei der Entstehung der Kunstwerke zuschauen und hier wurde auch so  manches Andenken für Zuhause erworben, bevor es zurück auf das Schiff ging.

Auf der Insel leben ebenfalls wieder unheimlich viele Pferde, die zwar nicht wild sind, aber sich hier frei bewegen können, und es wird Viehzucht und Landwirtschaft betrieben. Blumen entfalten über all ihre Pracht, und ja, es gibt auch wieder viele Palmen.

Es dauerte heute etwas länger bis unser Schiff Fahrt aufnehmen konnte, scheinbar gestaltet es sich nicht so einfach alle Boote wieder aus dem Wasser zu hieven. Dann machte unser guter Kapitän noch eine extra Schleife, vorbei an der Vogelinsel, bevor wir uns auf den ca. 4500 km langen Weg nach Tahiti begaben. 

Hier sehen wir auch nochmal die Landebahn des Flugplatzes, die von einem Ufer zum nächsten geht, schon heute am Morgen sahen wir über unseren Köpfen ein Flugzeug, welches zur Landung ansetzte.

Ich hatte ein sehr gutes Gefühl an diesem besonderen Teil dieser Welt, und es schwang etwas Wehmut mit als die Insel am Horizont kleiner und kleiner wurde …


Mittwoch, 04. Dezember 2024

Seetag

 

Heute sind wir auf dem Weg von den Osterinseln nach Tahiti, es liegen mehrere Seetage vor uns.

Am Nachmittag bestellte uns der Kapitän - per Durchsage in alle Bereiche - zu einer Ankündigung zur Routenändern in das Theatrium ein. Wir machten uns schon Gedanken, was wohl vor uns liegt und was eventuell an Destinationen ausfallen könnte. Was erwartete uns, Sturm, Gewitter, Zyklon? Was ist so schlimm, dass man die Route ändern müsste?

Die Erklärung hat uns dann doch sehr erleichtert, es fällt nichts aus, es kommt was dazu, wir stoppen vor der Insel Pitcairn und bekommen Besuch von deren Einwohnern. Die Insel Pitcairn war es, wo die Meuterer der Bounty damals Zuflucht fanden, und die legendäre Bounty vor deren Bucht versenkten.

Die Freude - und vor allem die Erleichterung - war bei allen groß!

Am Abend gönnten wir uns dann ein leckeres amerikanisches Abendessen im Best Burger @ See, beim Sonnenuntergang.


Donnerstag, 05. Dezember 2024

Seetag

 

Die Heimat des Abenteurers ist die Fremde.

(Emil Gött, Deutscher Schriftsteller)

 

Die Angebote von AIDA sind ja - gerade am Seetag - immer sehr vielfältig.

Heute am Morgen besuchte ich den zweiten Fotokurs, und am Nachmittag machten uns die „Fernwehmacher“ aus Frankfurt, Lust auf unser späteres Ziel in Afrika, Namibia.

Mit tollen Bildern erzählten sie uns, was uns dort erwartet, auf was wir uns schon jetzt freuen können.

Im Laufe des Tages allerdings, passierten wir unser erstes Atoll - Ducie Island.

Aber was ist ein Atoll? Ein Atoll ist ein ringförmiges Riff, das eine Lagune umschließt. Nach Charles Darwins Theorie entstehen Atolle aus Saumriffen, die um eine Vulkaninsel herum entstehen. Die Insel versinkt mit der Zeit im Meer und das Riff wächst nach oben.

Hier hätte ich mir jetzt eine Drohne gewünscht, denn so richtig atemberaubend sieht ein Atoll natürlich nur aus der Luft aus.

Fotografieren in dieser Lage ist selbst vom 12. Stock der AIDA nicht gut, aber ich habe es genoßen das Leben dort drüben mit dem Fernglas zu beobachten.

Am Abend gab es für uns - nach der Show der AIDA Stars im Theatrium - auf dem Pooldeck das Kapitänskino.

Wie könnte man sich besser auf den Besuch der Insel Pitcairn einstimmen, wie mit dem Blockbuster „Meuterei auf der Bounty“, die Geschichte, die untrennbar mit Pitcairn verbunden ist. 

Wir genossen den Film mit hunderten weiteren Passagieren am Pooldeck während einer tropischen Nacht in der Südsee.

Und es verband uns so viel mit dem Film, auch wir fahren mit einem Schiff über die Weltmeere, wir fuhren um Kap Horn, an dem Kapitän Bligh bei schlechtem Wetter scheiterte, sie namen auf Tahiti die Brotfrucht auf,  und morgen sind wir in Pitcairn,

dort versenkte man die Bounty 1789, nachdem die Meuterer - allen voran Flechter Christian - auf Pitcairn eine Zuflucht gefunden hatten.


Freitag, 06. Dezember 2024

Nikolaustag - Seetag? Hm nicht so ganz …

 

Schon der Morgen begann amazing. Wir haben etwas länger geschlafen, und als ich mich überwand den Vorhang zu öffnen und Licht in die Kabine zu lassen, da lag sie vor mir. Die Insel Pitcairn.

Schockverliebt, ja anderes kann man es fast nicht ausdrücken! Ich sah diese einfach perfekte Insel in ihrer ganzen Pracht vor mir liegen und konnte mich von diesem Anblick fast nicht trennen. 

Von der Sonne angestrahlt, leuchtete sie in den schönsten Farben, das helle grün der Wiesen, dunkles Grün der Bäume, Felsen in allen Farben, und das Ganze umgeben vom leuchtend blauen Meer!

Gegen 9 Uhr konnten wir dann beobachten, wie sich ein Langboot - mit vielen Menschen drauf - auf den Weg zu uns machte und an unsere AIDA andockte. Viele Kisten und gepackte Rucksäcke wurden umgeladen, und auch einige sehr große fangfrische Fische konnten wir entdecken.

Von den ca. 50 Einwohnern - ein Teil davon Nachfahren von Fletcher Christian, dem Meuterer der Bounty -  von Pitcairn kamen heute ca. 30 Personen zu uns an Bord, um einen Kunsthandwerkermarkt aufzubauen und uns selbstgemachte Souvenirs anzubieten. Bis diese bereit waren, wollten wir erst mal frühstücken gehen, und mussten mit Erschrecken feststellen, dass es in Strömen regnete und man die Insel nicht mal mehr sehen konnte. Aber so schnell das Wetter kam, ging es auch wieder, und dem Markt auf dem Pooldeck stand nichts mehr im Wege.

Die Wellen des Pazifik sind heute nicht ohne gewesen, daher entschied der Kapitän nicht auf der Stelle zu bleiben sonder die Insel langsam zu umrunden, was uns die Möglichkeit gab auch die bewohnte Seite und die Bucht der Insel zu sehen.

In der AIDA Lounge hatte - wer wollte - die Möglichkeit sich von den offiziellen Beamten von Pitcairn einen Stempel für den Reisepass abzuholen. Schwerstarbeit für die Mitarbeiter, mussten sie die Pässe ja alle einzeln raussuchen, da unsere Pässe zentral gelagert werden. Für uns war es mit den Beamten lustig, und sind wir doch jetzt stolze Besitzer eines Pitcairn Stempels - ein- und ausgereist - wer hat das schon.

Im Theatrium hörten wir anschließend einen sehr interessanten Vortrag einer sehr symphatischen Inselbewohnerin - übersetzt von unserem Lektor - über Ihr Leben dort auf dem Eiland, ihre Häuser und die Kirche, über ihre Arbeit für den Naturschutz, welche Tiere auf der Insel leben usw.

Unterstütz wurden die Erklärungen mit tollen Bildern, wir waren schwer beeindruckt!

Man spürte Ihr Freude an der Arbeit, ihr Glück über die tolle Gemeinschaft, und den Stolz über die erreichten Fortschritte im Umweltschutz, und die damit verbundene höchste Auszeichnung.

Die Insel selbst ist absolut abgeschieden, es gibt keine Klempner und sonstigen Handwerker, es muss alles selbst geregelt werden. Die Generatoren werden am Abend um 22 Uhr ausgeschalten, und dann wird es still und dunkel auf Pitcairn, war ihnen auch einen Preis einbrachte, nirgends auf der Welt gibt es so wenig Lichtverschmutzung, und einen so tollen reinen Sternenhimmel.  

Einen richtigen Strand gibt es auf Pitcairn mit den steil abfallenden Klippen kaum, dafür fährt man in „Urlaub“ auf das Nachbaratoll Ducie, und die Verbindung zur Außenwelt ist das Postschiff, welches alle 3 Monate mit frischen Lebensmitteln und den bestellten Waren hier anlandet.

 

Pitcairn hat im übrigen nur eine Größe von 2-1 km. Ein kleines Paradies.

Wir hatten heute die Möglichkeit Postkarten schon mit Briefmarken zu erwerben, gleich zu schreiben, und den Inselbewohnern wieder mit zu geben, für das Postschiff im kommenden Februar.

Ach ja, was es heute immer noch gibt: Brotfrucht, die damals mit der Bounty eingeführt wurde.

Es gab nach dem Vortrag Geschenke für die Besucher - zum Teil sogar von unseren Passagieren - und im Gegenzug auch Geschenke für unseren Kapitän. Als krönenden emotionalen Abschluß sang man uns zwei Lieder - sehr ergreifend.

Man musste diese Menschen einfach mögen. Bevor sie uns wieder verließen, wurde ihr Boot noch mit jeder Menge Vorräten von uns geladen. Laut dem Kapitän sollten wir uns aber keine Sorgen machen, es wäre noch genug für uns zu Essen an Bord. :-)

Im Gegenzug erhielten wir am Morgen jede Menge Fisch.

Mit dem Typhone und unserer Auslaufmusik verabschiedeten wir das Boot, daß am Horizont immer kleiner wurde, es war eine wunderbare Erfahrung. Wir haben als Andenken eine kleine Schildkröte aus dem Holz der Insel, und einen reinen Bienenhonig von dort erworben, was uns die Erinnerung daran noch lange wach hält.

Seetag? Hm eigentlich schon, aber irgendwie auch nicht, ein Tag mit vielen Erlebnissen.

Aber für uns war er noch nicht vorbei. Wir hatten uns schon lange im Voraus einen Tisch im Rossini - eines der Bezahlrestaurants an Bord - gebucht. Ein kleines Extra zum Nikolaustag. Und wir waren begeistert!

Der Service total herzlich und nett, und das Essen einfach excellent!

Gesättigt und zufrieden als Abschluß noch ein vorweihnachtliches „Wohnzimmerkonzert“, gingen wir überaus zufrieden in unsere Betten.


Samstag, 07. Dezember 2024

Seetag

 

Einfach mal relaxen und nichts tun. Welch ein Glück für uns, dass die vier Atolle, die wir heute passieren, auf Steuerbord Seite liegen. Vom Balkon aus konnten wir diesen wunderbaren Anblick genießen. Wie schön müsste es erst sein, von oben einen Blick auf die Oasen werfen zu können. 

Matureivavao sollte das Erste von vier beieinander liegenden Atollen für heute sein. Was aber ist eigentlich ein Atoll? Nach der Theorie von Charles Darwin entstehen Atolle aus Riffen, die sich um eine Vulkaninsel bilden. Die Vulkaninsel sinkt mit der Zeit ab und verschwindet im Meer, das Riff aber wächst weiter nach oben. So entstehen Atolle mit meist türkisfarbenen Lagunen, umgeben von kleinen Inselchen. 

Das letzte Atoll für Heute war Tureia, ein sogar bewohntes Atoll mit eigenem Flughafen. Leider konnten wir nicht wirklich viel sehen, da das Wetter sich wieder verschlechterte.

Aber es blieb trocken und warm, und so stand der „Black and White Party“ am Pooldeck nichts im Wege. Gut, dass wir so weit draußen sind, die Lautstärke war heute enorm. Wie angekündigt begingen wir die Party gemeinsam mit der Crew, für die war eigens eine eigene Bar eingerichtet, in der ihr Kapitän für seine Leute Cocktails kreierte.


Sonntag 08. Dezember 2024

Seetag, auf dem 2341 Seemeilen (4335 km) langen Weg nach Papeete, Tahiti

 

Heute kein so toller Tag für mich persönlich.

Am Morgen hatte ich mich für einen weiteren Fotokurs bei Martin Helmer eingetragen, der Konferenzraum war wieder heillos überfüllt, und das Thema für mich eigentlich irrelevant, zudem stellte ich heute am Morgen fest, dass der nächste Kurs heute Mittag genau zur selben Zeit stattfinden sollte, wie der Weihnachtsmarkt an Deck, also was war mir jetzt wichtiger?

Schön war das Fischessen am Pooldeckt. Hier wurden die tollen Fische, die die Einwohner von Pitcairn uns mitgebracht hatten zerlegt und frisch gegrillt, ein Gaumenschmaus.

Nachdem wir die Nachricht von AIDA erhalten hatten, dass sie uns das Hemd - welches wir untragbar von der Wäscherei zurück bekommen hatten! - nicht ersetzen werden, konnte auch der - meiner Meinung nach nicht wirklich tolle Weihnachtsmarkt - meine Laune nicht bessern. Zum Tief trugen die Wetteraussichten für Tahiti - Regen, Regen, Regen - auch noch bei, aber es muss auch mal Tage „Zum vergessen geben“ 

 


Montag, 09. Dezember 2024

Tahiti, Papeete

 

Heute am frühen Morgen legte die Kussmund Schönheit AIDA Sol im Hafen von Papeete, Tahiti an.

Papeete ist die Hauptstadt von Französisch-Polynesien, mit ca. 25.000 Einwohnern. Auf den ersten - verregneten Blick, sah es hier nicht wirklich nach Südseeparadies für mich aus. Zum Glück hatten wir gehört, dass die vorgelagerte Insel Moorea das schönere Eiland sein sollte, und kurzfristig hatte einer von uns über einen örtlichen Anbieter eine Jeeptour für 8 Personen gebucht. 

Also standen auch wir in der Schlange auf Deck 3, welche auf die Schiffsfreigabe wartete, umso freundlicher wurden wir mit Musik und Blumen im Hafen von Tahiti begrüßt. Wir machten uns anschließend gleich auf den Weg zur ca. 800 m entfernte Fähranlegestelle um die Fähre zu erwischen, hat auch super geklappt, wir saßen an Bord des ersten Fährkatamaran in Richtung Moorea, ungefähr 30 Minuten Fahrzeit entfernt. 

Moorea hat eine Fläche von c. 133 Quadratkilometern, ca. 16.900 Einwohner und wird hier liebevoll die „Ananasinsel“ genannt.

Nach Meinung vieler Reisender ist Moorea die schönste Insel Polynesiens.

Tourguide Ron war so flexibel, uns dort auch schon eine Stunde früher aufzunehmen, und wir starteten gleich durch zu unserer Halbtagestour auf Moorea. Bei unserem ersten Halt hatten wir einen tollen Ausblick über die Hotelanlage von , mit ihren Wasserpavillions im türkisblauen Meer. Eine unserer Mitreisenden  - die wir auf der Fähre noch getroffen hatten -  hat sich dort für eine Nacht eingemietet, da wir 2 Tage auf Tahiti liegen. Schade, dass uns dies nicht vorher bewußt gewesen ist, da hätte sich ein Traum für mich erfüllt.

Aber wir sind ja auch mit unserer heutigen Tour sehr zufrieden.

Auf leider regennassen Straßen fuhren wir - immer an der Küste entlang - zum ersten Stopp, der Cooksbay, mit malerischen Ausblicken. 

Wir fuhren weiter - auf dem offenen Pickup hinten drauf - im Regen entlang der Küstenstraße, aber wir hatten trotzdem unseren Spaß. Einen kurzen Fotostop legten wir in der legendären Cooks Bay ein, ein bisschen Sonnenschein hätte dies perfektioniert, aber auch so genossen wir den Anblick.

Ein sehr wichtiger Halt war natürlich die Ananas-Rum-Fabrik. Hier konnten wir - eben der Fabrikbesichtigung - köstliche Säfte, Punch und natürlich die Rum Produkte verkosten, die ein oder Andere Flasche fand auch den Weg in unsere „Reiseerinnerungstasche“ und nach der Verkostung - Rum am Morgen - wurde die Fahrt noch lustiger.

Dann wurde es abenteuerlich, wir verließen die Hauptstraße um den steilen Waldpfad zum Aussichtspunkt „Magic Mountain“ anzugehen. Jetzt wussten wir, warum es eine Allrad Fahrt war, und der Rum am Morgen war vorher angebracht. Die „Straße“ bestand aus alten  Steinplatten, die teilweise nicht mehr vorhanden waren und schraubte sich - vorbei an steil abfallenden Hängen - in Serpentinen den Berg hinauf. Wir rasteten kurz an einem Aussichtspunkt über die Cooks Bay, in der ein Kreuzfahrtschiff ankerte, amazing. Und hinter uns krähten die wilden Hähne, die es hier überall auf den Inseln gibt. 

Anschließend ging es mit dem Jeep noch ein Stück weiter den Berg hinauf, das letzte Stück liefen wir zu Fuß, und dann lag sie vor uns, die Küste mit Ihren Buchten, in ihrer ganzen Schönheit.

Rechts die Cooks Bay, links die Opunohu-Bucht, in welcher 1984 zahlreiche Außenaufnahmen des Filmes „Die Bounty“ gemacht wurden. 

Wir standen auf 207 Metern Höhe, hinter uns der - dicht mit Regenwald bewachsene -  Mount Mouaputa mit 830 Metern.

Glücklich zurück am Fuße des Berges, kehrten wir ein um Marmelade und Früchte zu verkosten, und gönnten uns einen leckeren Mangosmoothi, bevor wir die Fahrt fortsetzten um uns im Hinterland vor malerischer Kulisse, die Kunst des Ananasanbaues erklären zu lassen. Ich persönlich liebe Ananas, weiß sie jetzt aber noch mehr zu schätzen. 

Nach dem nächsten Aussichtspunkt ging es nochmals ins Hinterland, über schotterreiche Weg und mehrer Furten, weit weg vom Trubel an der Küste, wir genossen die absolute Ruhe und das Landschaftsbild dort in vollen Zügen. 

Ron setzte uns pünktlich wieder an der Fähre ab, mit der es - in sehr unruhiger Fahrt - für uns zurück nach Tahiti ging. Es war ein wundervoller sehr empfehlenswerter Ausflug mit eine sehr informativen und netten Reiseleiter.

Auf der Rückfahrt kamen wir wieder an den Wasserbungalows vorbei, jetzt schien die Sonne in die Bucht, die Farben waren einfach atemberaubend. Leider hatten wir keinen Stop mehr für ein paar Bilder.

Der Tag war aber noch nicht zu Ende, AIDA hat sich sehr ins Zeug gelegt und eine 18köpfige traditionelle Schautanzgruppe für uns engagiert, die Tänze und farbenfrohen Kostüme einfach prachtvoll. So ging ein toller Tag würdevoll zu Ende.

Und weiter geht es dann im nächsten Abschnitt!